Taleb Al-Abdulmohsen, dessen Name in den vergangenen Jahren immer wieder in Verbindung mit gewalttätigen Übergriffen gebracht wurde, hinterließ auch in Stralsund deutliche Spuren. Unsere Stadt war für den mutmaßlichen Täter des Magdeburger Weihnachtsmarktanschlags mehr als nur eine vorübergehende Station.

Zwischen 2011 und Anfang 2016 lebte und arbeitete Al-Abdulmohsen in Stralsund. Hier absolvierte er einen Teil seiner Facharztausbildung zum Psychotherapeuten. Während dieser Zeit fiel er jedoch nicht nur durch seine berufliche Tätigkeit auf. Vielmehr häuften sich Berichte über sein unberechenbares Verhalten und seine Drohungen.

In Stralsund soll Al-Abdulmohsen bereits 2013 mit einem Anschlag gedroht haben – und zwar gegen die Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern. Dieser Vorfall zeigt, dass seine gewalttätigen Tendenzen schon Jahre vor dem Anschlag von Magdeburg erkennbar waren. Die Behörden waren damals offenbar alarmiert, konnten jedoch kein unmittelbares Gefahrenpotenzial erkennen.

Die Zeit, die Al-Abdulmohsen in Stralsund verbrachte, wirft zahlreiche Fragen auf:

* Warum wurden die Warnsignale nicht deutlicher gewertet?

* Hätte der Anschlag von Magdeburg verhindert werden können?

Kritiker bemängeln, dass die Behörden die Gefahr, die von Al-Abdulmohsen ausging, offenbar unterschätzt haben. Auch die Frage, inwieweit eine psychiatrische Erkrankung mit seinen gewalttätigen Handlungen zusammenhängt, wird kontrovers diskutiert.

Für die Bewohner von Stralsund ist der Fall Al-Abdulmohsen ein Schock. Viele fragen sich, wie es dazu kommen konnte, dass ein Mensch, der in ihrer Mitte lebte, zu einer solchen Tat fähig war.

Es ist wichtig zu betonen, dass es derzeit keine eindeutigen Erkenntnisse darüber gibt, inwieweit Al-Abdulmohsens Zeit in Stralsund mit dem Anschlag von Magdeburg zusammenhängt. Dennoch ist es unbestreitbar, dass seine Vergangenheit in der Hansestadt wichtige Hinweise auf seine Persönlichkeit und seine Motive liefert.Die Ermittlungen gegen Al-Abdulmohsen dauern an. Die Justizbehörden müssen nun klären, welche Rolle eine psychische Erkrankung bei der Tat gespielt hat und ob es Versäumnisse seitens der Behörden gegeben hat. Während die Ermittlungen laufen, trauert Stralsund um die Opfer des Anschlags von Magdeburg.

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