Der Königsstuhl auf der Insel Rügen – eines der bekanntesten Wahrzeichen Mecklenburg-Vorpommerns – bekommt eine neue Aussichtsplattform. Heute wird das rund 7,6 Millionen Euro teure Bauprojekt „Königsweg“ im Beisein von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Umweltminister Dr. Till Backhaus und Wirtschaftsminister Harry Glawe gestartet.
„Wegen des akuten Küstenrückgangs am Kreidefelsen mussten mit Blick auf die touristische Nutzung innerhalb kurzer Zeit langfristige Alternativen her. Mit der geplanten freischwebenden Aussichtsplattform haben wir eine hervorragende Lösung gefunden. Sie soll Besucher künftig einen gefahrlosen und barrierefreien Besuch des 118 Meter hohen Kreidefelsens ermöglichen und wird mit Sicherheit ein weiteres touristisches Wahrzeichen für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Backhaus.
1991 befand sich hier auf dem Gelände, auf dem der Königsweg entsteht, eine alte Militärliegenschaft. 2004 öffnete bereits das Nationalparkzentrum Königsstuhl, das zu den besucherstärksten und bekanntesten in ganz Deutschland gehört, seine Pforten und informiert seitdem jährlich ca. 300.000 Gäste über den kleinsten deutschen Nationalpark (3003 Hektar).
2011 wurden Teile der Buchenwälder (493 ha) im Nationalpark UNESCO-Weltnaturerbe. Als Besucherzentrum für das UNESCO-Welterbe konnte die ehemalige Waldhalle in Zusammenarbeit mit dem WWF und der Stadt Sassnitz zum UNESCO-Welterbeforum für rund 1,3 Millionen Euro ausgebaut werden.
Ein Radweg zwischen Sassnitz und dem Königsstuhl wurde vor zwei Jahren seiner Bestimmung übergeben. Die Zufahrtsstraßen zum Königsstuhl sind nach einer Grunderneuerung seit dem vergangenen Jahr vollständig saniert. Das Nationalparkamt hat in den letzten Jahren alle Hauptwander- und Rettungswege im Nationalpark mit eigenen Kräften und Mitteln ausgebaut und neu beschildert sowie alle Ein- und Zugangsbereiche zum Nationalpark erneuert. Seit diesem Jahr informieren zwei Erlebnispfade Besucher über die Kreide und den Wald.
Allein der Nationalpark mit seinen ca. 1,4 Mio. Besuchern im Jahr bringt der Region eine jährliche Nettowertschöpfung von ca. 35 Millionen Euro. „Ohne die Nationalparks wäre ein erfolgreicher Naturtourismus im Land nicht denkbar. Sie sind das Rückgrat für den Natur-, Arten- und den Klimaschutz. Hinter der Nationalparkphilosophie steht: Die Natur zu schützen und zwar nicht gegen, sondern mit und für die Menschen“, sagte Backhaus abschließend.