Die Stralsunder Bürgerschaft wird heute durch die Fraktion der @cdu.fdp.hst einen dringenden Antrag an Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow stellen. Kern des Antrags ist die Forderung, die geplanten Bauarbeiten des Straßenbauamtes auf der Rügenbrücke in einen Zeitraum außerhalb der Haupttourismus- und Feiertagssaison zu verlegen. Zudem sollen in enger Abstimmung mit dem Straßenbauamt Maßnahmen zur Entlastung des Verkehrs während einer erneuten Vollsperrung erarbeitet werden.
Vierte Sperrung in Folge in der Hauptsaison
Die erneute Ankündigung des Straßenbauamtes, die Rügenbrücke für technische Austauschmaßnahmen vollständig zu sperren, hat in Stralsund für Unmut gesorgt. Besonders kritisiert wird, dass die Maßnahme erneut in die Hauptreisezeit fällt – diesmal sogar für einen ganzen Monat am Stück.
„Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Umleitung über den Rügendamm während einer Vollsperrung der Rügenbrücke nicht ausreicht, um die steigenden Verkehrsströme in der Saison zu bewältigen“, heißt es in dem Antrag. „Die Folge sind erhebliche Staus, insbesondere im Bereich der Greifswalder Chaussee und der Werftstraße. Dies beeinträchtigt nicht nur den Individualverkehr, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr, Rettungsdienste, Handwerksbetriebe, Unternehmen und weitere Verkehrsteilnehmer.“
Image-Schaden für die Hansestadt
Auch für die zahlreichen Touristen, die die Hansestadt und die Insel Rügen besuchen, sei die Situation untragbar. „Unsere Stadt zeigt sich von einer sehr schlechten Seite“, so die Bürgerschaft. „Die Rügenbrücke ist ein Wahrzeichen, nicht nur der Hansestadt Stralsund, sondern auch des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Sie ausgerechnet vier Jahre in Folge zu Beginn der Tourismussaison sperren zu wollen, stößt bei uns auf Unverständnis.“
Forderung nach Alternativen und Prävention
Die Bürgerschaft fordert daher eine Verschiebung der Bauarbeiten in einen Zeitraum außerhalb der Tourismussaison. Mindestens aber müsse eine effektive Prävention von Verkehrsstaus erfolgen.
Das Straßenbauamt hat bereits angekündigt, in diesem Jahr die Brückenöffnungszeiten der Ziegelgrabenbrücke anzupassen. Darüber hinaus sollten weitere Maßnahmen geprüft werden, wie etwa eine frühzeitige Umleitung des Verkehrs in Richtung Fähre Stahlbrode-Glewitz bereits ab der A20 oder die Nutzung von Parkflächen wie Mahnkesche Wiese oder Schwarze Kuppe als temporäre Stauraumflächen zur besseren Verkehrslenkung.
Dringlichkeit des Antrags
Die Dringlichkeit des Antrags ergibt sich aus der kurzfristigen Bekanntgabe der Vollsperrung durch das Straßenbauamt. Da die Sperrung bereits Anfang Mai beginnen soll und im April keine Sitzung der Bürgerschaft stattfindet, bleibt nur die heutige Sitzung im März, um zu handeln.